1. Runde: 1.FC Magdeburg - FC Augsburg 1:0

MDCC Arena
Zuschauer: 17.854

Beck bestraft Callsen-Brackers Aussetzer

Der 1. FC Magdeburg hat für die nächste Überraschung im DFB-Pokal gesorgt. Der Regionalligist bezwang den FC Augsburg in einer umkämpften Partie mit 1:0. Der Bundesligist hatte fast 80 Prozent Ballbesitz, strahlte aber kaum Torgefahr aus. Aggressive Magdeburger nutzten dagegen einen Stellungsfehler in der FCA-Abwehr für den Siegtreffer, den Top-Torjäger Beck erzielte.

Magdeburgs Trainer Jens Härtel wechselte im Vergleich zur 2:4-Niederlage bei Germania Halberstadt viermal: Schiller, Puttkammer, Brandt und Steinborn spielten für Bankert, Reimann, Siefkes und Fuchs. FCA-Coach Markus Weinzierl vertraute auf zehn Spieler aus der Vorsaison, darunter auch WM-Teilnehmer und Kapitän Verhaegh. Sturmspitze Matavz war der einzige Neuzugang in der Anfangself der Augsburger.

Angetrieben von einer tollen Kulisse in der MDCC-Arena erwischte der Underdog den leicht besseren Start. Augsburg benötigte dagegen etwas Zeit, um seinen Rhythmus zu finden. Dazu leisteten sich die bayerischen Schwaben individuelle Fehler, die teuer hätten werden können (Baier, 8.). Danach brachte der FCA mehr Ruhe ins Spiel und kontrollierte das Geschehen mit viel Ballbesitz. Nach vorne tat sich die Weinzierl-Elf aber weiterhin schwer. Ein gefährlicher Schuss von Matavz blieb die Ausnahme (16.).

Die Magdeburger Ketten standen extrem sicher und waren auch mit hohen Bällen nicht zu bezwingen. Erst nach einer knappen halben Stunde wurden die Bemühungen dann zwingender: Von Linksaußen flankte Werner zu Thommy im Zentrum, der Tischer per Kopf zu einer sehenswerten Parade zwang (31.).

Doch dabei handelte es sich nur um ein kurzes Strohfeuer. Denn im weiteren Verlauf ließ der Favorit Esprit, Kreativität und Spielwitz vermissen.

Magdeburg dreht auf und geht in Führung

Stattdessen sorgten die Gastgeber für mächtig Furore. Angreifer Beck (54.) und Innenverteidiger Handke scheiterten noch im Abschluss, ehe es der Magdeburger Top-Torjäger richtete und den Außenseiter in Führung schoss: Callsen-Bracker verschätzte sich bei einem Hammann-Freistoß, was Beck sofort nutzte und mit links direkt einschoss (59.).

Weinzierl reagierte prompt und brachte mit Djurdjic für Kohr (59.) und Parker für Thommy (68.) gleich zwei neue Offensivspieler. Nach dem Rückstand war dem Bundesligisten anzumerken, dass er eine Schippe drauflegte. Der FCA versuchte, das Tempo zu erhöhen und über die Außenbahnen zum Erfolg zu kommen. Magdeburg zog sich daraufhin weiter zurück und wehrte die Angriffe souverän ab.

Es dauerte bis in die 79. Minute, ehe Augsburg erstmals im zweiten Durchgang aufs Tor schoss. Parker prüfte Tischer mit einer guten Einzelleistung. Der FCM-Schlussmann behielt aber die Oberhand. Das war auch sechs Minuten später bei einem Distanzschuss von Altintop der Fall. Mehr ließ die Defensive der Sachsen-Anhalter nicht zu, sodass sich nach Mainz und Stuttgart ein weiterer Bundesligist schon in der ersten Runde verabschieden musste.

 


 

2. Runde: 1.FC Magdeburg - Bayer Leverkusen 4:5 n.E.

MDCC Arena
Zuschauer: 23.855 (Heimbereich ausverkauft)

Der 1. FC Magdeburg hat im DFB-Pokal eine Riesensensation knapp verpasst. Der Regionalligist ging gegen Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen sowohl in der Verlängerung als auch im Elfmeterschießen in Führung, hatte am Ende aber das Nachsehen. Bernd Leno hielt drei Elfmeter und damit einen mehr als sein Magdeburger Gegenüber Jan Glinker.

In der regulären Spielzeit hatte Hakan Calhanoglu Leverkusen bereits nach zwei Minuten in Führung geschossen, Christoph Siefkes gelang der zwischenzeitliche Ausgleich (28. Minute). In der Verlängerung hatte sich durch ein Tor von Magdeburgs Niklas Brandt bereits eine Sensation angedeutet (111.), ehe Kyriakos Papadopoulos noch einmal für Leverkusen ausgleichen konnte (116.) und so die Entscheidung im Elfmeterschießen erzwang.

Wie schon am Sonntag in der Bundesliga brachte Calhanoglu Leverkusen per Freistoß in Führung, diesmal schon nach zwei Minuten. Im Gegensatz zu dem Kunstschuss gegen Schalke war sein Freistoß diesmal allerdings haltbar - dass Calhanoglu trotzdem jubeln durfte, lag an einem krassen Fehler von Magdeburgs Torwart Glinker.

Dafür erfolgte auch der Ausgleich der Magdeburger unter freundlicher Mithilfe des Gegners: Papadopoulos verlor den Ball im Spielaufbau an Christian Beck, der Christoph Siefkes in Szene setzte. Bei dessen Abschluss sah Bayer-Torwart Leno schlecht aus (28.).

Der überraschende Ausgleich brachte Leverkusen aus dem Konzept, Magdeburg konnte das Spiel in der Folge ausgeglichen gestalten. Zusätzlich schwächte sich Bayer selbst: Heung-Min Son sah Rot, nachdem er sich für ein Foul von Silvio Bankert mit einem Tritt revanchiert hatte (78.). Beim Verlassen des Feldes ging der Koreaner auch noch den Vierten Offiziellen an, die ihm drohende Sperre dürfte sich dadurch nicht gerade verkürzt haben.

Papadopolous hätte das Spiel für die zehn Leverkusener beinahe trotzdem noch in der regulären Spielzeit entschieden, traf mit seinem Kopfball aber nur die Querlatte (84.). So ging es in die Verlängerung, in der Magdeburg überlegen war und ebenfalls die Querlatte traf, Nicolas Hebisch hatte Pech bei seinem Schuss aus 18 Metern (108.).

Trotzdem sah Magdeburg für kurze Zeit wie der sichere Sieger aus: Brandt traf mit einem sehenswerten Schuss aus rund 20 Metern genau in den Winkel (111.). Doch den weitgehend harmlosen Leverkusenern gelang noch der Ausgleich. Ähnlich wie schon zuvor köpfte Papadopoulos nach einem Freistoß, diesmal traf der Grieche (116.).

So musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Das endete nach jeweils sieben Schüssen auf beiden Seiten 4:5.

Torschützen

0:1 3. Min. Çalhanoğlu
1:1 28. Min. Siefkes
2:1 111. Min. Brandt
2:2 116. Min. Papadopoulos

Elfmeterschützen

Spahić (kein Tor)
Hammann (Tor)
Kruse (Tor)
Bankert (Tor)
Ö. Toprak (Tor)
Puttkammer (Tor)
Kießling (kein Tor)
Hebisch (kein Tor)
Brandt (kein Tor)
Brandt (Tor)
Öztunali (Tor)
Sowislo (Tor)
Jedvaj (Tor)
Fuchs (kein Tor)

 

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